Hallo ihr Lieben,

ich war nur wenige Tage auf Borneo, einige wissen auch warum :) deswegen wird mein Text hier nicht sehr lang. Ich war im malaysischen Teil von Borneo. In Kuching, im Bundesstaat Sarawak. Kuching heißt auf malaysisch 'Katze', weswegen man hier auch überall Katzenstatuen und Katzenbilder findet. Mein Hostel war das 'Loft Waterfront' am Main Bazar. Es liegt direkt am Flussufer. Man kann hier abends sehr schön entlang schlendern und die beleuchteten Häuser betrachten. Tagsüber war hier aber nicht sehr viel los und mir sind nur wenige Menschen über den Weg gelaufen. Ein Einheimischer erzählte mir, es liegt an Ramadan und da am 1.Juni ein Feiertag war und viele woanders Ferien machen. Diesen Feiertag habe ich auch in meinem Hostel gemerkt. Ich war in meiner ersten Nacht alleine dort. Ganz alleine. Es waren keine anderen Gäste da und die Mitarbeiter gingen 18:00 nach Hause. Das muss man ja auch erstmal schaffen. Allein in einem Hostel auf Borneo. Etwas Bammel hatte ich ja schon aber die ganze Sache hatte auch was Gutes an sich. Ich hatte meine Ruhe und konnte schlafen. Also überprüfte ich 3 mal ob die Eingangstür auch wirklich abgeschlossen war und zog mein weißes Top an (einige von euch wissen auch warum). Am nächsten Tag war die Ruhe dann vorbei und ich ärgerte mich nicht mehr allein sein zu können. Die neuen Gäste waren Chinesen (definitiv). Chinesen nehmen leider keine Rücksicht auf andere Menschen, egal zu welcher Uhrzeit und egal wo du dich in Asien aufhältst. 

An meinem ersten Tag hatte ich einen Ausflug in's 'Semenggoh Orang Utan Wildlife Center'. Das ist ein Auffang- und Aufzuchtzentrum für gefundene, verletzte, illegal oder unter schrecklichen Bedingungen gehaltene Orang Utan's. Auf den Aspekt 'schreckliche Bedingungen' gehe ich nicht weiter ein, denn es ist wirklich grausam, zu was Menschen in der Lage sind. Das Zentrum existiert seit 1975. Hier werden den Orang Utan's alle notwendigen Fähigkeiten wieder antrainiert, die sie in der Wildnis benötigen und nach einer erfolgreichen Reha und wenn sie wieder selbstständig sind, werden sie in das umliegende Naturreservat ausgewildert. Zweimal täglich steht die Fütterung auf dem Plan. Den Tieren wird Futter angeboten aber sie werden nicht angelockt. Wenn keine Tiere kommen ist das ein gutes Zeichen, denn dann finden die Tiere selbstständig Futter. Ich habe 2 Orang Utan's sehen können. Die 'Großmutter' des Zentrums, Seduku. Sie ist 78 Jahre alt und hat auch Enkel :) Deswegen nennt man sie dort Großmutter. Sie wird aufgrund ihres Alters nicht mehr ausgewildert. Und dann den 'Chef'. Ritchie. Ritchie ist riesengroß, elegant und furchteinflößend. Ein wunderschönes Tier. Es war toll den beiden beim klettern und fressen zuzuschauen. Mein Guide (ich habe den Name vergessen) war toll. Er ist Survivalexperte und hat so viel Wissen. Er konnte mir zu jeder Pflanze, jedem Tier und zu all' meinen Fragen etwas antworten und hat mir auch einige Tipps gegeben wie ich im Regenwald überleben würde. Er selbst hat zweimal Orang Utan's in freier Wildbahn gesehen. Das ist unglaublich faszinierend wenn man bedenkt, das Orang Utan's nur noch auf Borneo und Sumatra leben. Im Gelände sind auch überall Selfiesticks verboten (einige haben es echt nicht verstanden) da die Tiere dies mit einer Waffe verwechseln und Angst bekommen könnten. Auf dem Weg zu den Fütterungsstellen gibt es auch noch so viele andere Dinge zu entdecken. Dort wachsen riesige Bambusbäume, Kräuter für die Herstellung von Medizin und Obstbäume (Mango, Durian, Jackfruit). Es war ein toller Tag mit vielen Eindrücken. 

Am nächsten Tag fuhr ich mit meinem Guide zum 'Bako Nationalpark'. Mit an Board war auch Rayman aus Aruba. Wir waren eine ziemlich lustige Runde. Die Fahrt zum Hafen dauerte etwa 30 Minuten. Mit dem Boot fuhren wir dann zum Nationalpark. In dem Fluss leben mehr als 48.000 Krokodile. Ich habe leider keins gesehen :) Auf dem Weg zum Nationalpark gab der Motor unseres Bootes den Geist auf und wir kamen nicht mehr voran. Wir mussten auf Hilfe warten und in ein anderes Boot umsteigen. "Bloß nicht kentern, sonst enden wir alle als Krokodilfutter" war mein einziger Gedanke. Im Park angekommen, hieß es dann ca. 1 Stunde durch den Wald klettern. Das war ziemlich cool auch wenn uns keine Tiere begegnet sind. Ich glaube, klettern könnte mein neues Hobby werden. Wir sind schließlich an einem Strand angekommen, haben dort kurz Pause gemacht und sind dann mit dem Boot weiter gefahren. Bis dahin haben wir leider immernoch keine Tiere gesehen aber wir sind an einem Felsen vorbei gefahren, der tatsächlich aussieht wie der Kopf einer Kobra. In diesem Park kann man auch übernachten und länger als einen Tag dort verbringen. Unser Guide erzählte uns das dort nachts "Geister" ihr Unwesen treiben und erzählte uns ein paar Story's. Tatsächlich sind auch 3 Menschen, die mit unserem Guide dort unterwegs waren, gestorben. Alle an einem Herzinfarkt. Und es hat ewig gedauert sie dort weg zu transportieren. Gruselig. 

Wir haben dann doch noch ein paar Tiere gesehen. 2 große Leguane, 2 riesige Schweine :) und ein paar Affen. Einige Affen haben sich auf den Bäumen versteckt und andere haben auf den Wiesen und Wegen gespielt, gefressen und getobt. Ich war glücklich. Ich habe Affen gesehen. Ich liebe Äffchen :) Nach etwa 5 Stunden haben wir uns auf den Rückweg gemacht. Wir waren keine 2 Minuten auf dem Boot als es, wie aus dem Nichts, anfing zu regnen, stürmen und zu gewittern. Ich hoffte nur, wieder gut an Land anzukommen und nicht doch noch als Krokodilfutter zu enden. Komplett durchnässt kamen wir aber doch 20 Minuten später an und unser Guide fuhr uns zurück in unser Hostel. 

Noch 2 Sachen die mir aufgefallen sind:

• an Tankstellen (in allen Orten die ich bisher besucht habe) muss man erst bezahlen bevor man tanken kann, es ist also nicht möglich, ohne Bezahlung einfach wegzufahren 

• die meisten Fußgängerüberwege (und auch Ampeln) haben eine Sekundenanzeige wielange es noch rot und wielange grün sein wird und toll ist auch, das es keine Minute dauert bis man als Fußgänger grün bekommt, nachdem man den Knopf gedrückt hat 

So, das wars erstmal wieder von mir. 

Bis bald. Fühlt euch gedrückt. Cheers ;) 

- 16. Juni '18 -